Site Loader
Anfang Juni erreichte mich eine lange, in deutscher Sprache geschriebene Mail. Inhalt war die herzliche Einladung am Karneval in Bela Crkva teilzunehmen.


Bela Crkva (Weißkirchen) wurde 1717 von Österreich und Ungarn eingenommen. Es erfolgte eine umpfangreiche Ansiedlung der Deutschen aus Schwaben, Franken, der Pfalz und dem Rheinland. Nach 1742 kamen auch Serben und Rumänen nach Bela Crkva. Bis zum zweiten Weltkrieg waren die meisten Anwohner deutsch und es gab einen rein deutschen Karneval.Nach dem kriegsende hat die Mehrheit der Deutschen die Stadt verlassen. Später wurde es sogar verboten deutsch zu sprechen. So sprechen heute nur noch sehr wenige in der Stadt die deutsche Sprache. wir hatten Glück mit unserem Freund Dušan Eginger-Stojšin. Er spricht ein fantastisches deutsch und war uns eine große Hilfe.



Am ersten Tage erfuhren wir durch Dušan viel von der Geschichte der Stadt und des Südbanat.



Am zweiten Tag hatte uns die Bürgermeisterin Frau Violeta Simić zu einem längeren Gespräch ins Rathaus eingeladen. Hier ging es u.a. um städtische Probleme, Covid, natürliche den Karneval und um eine Zusammenarbeitnmit der FECC-Deutschland. Danach beischtigten wir das Gymnasium wo Dus§an als Lehrer für deutsch und enlisch tätig ist. Die Direktorin Frau Zorka Turtureja nahm sich sehr viel Zeit und wir lernten den gesamten Komplex kennen. Vieles erinnert hier an das deutsche Weißkirchen. In der Aula gab es eine Wand mit sehr vielen Fotos des “deutschen Karnevals”, sehr interessant… Abends hatte ich die Ehre, zusammen mit der Bürgermeisterin den Karneval in Bela Crkva zu eröffnen. Den Abend ließen wir mit Karnevalsfreunden an einem der sieben Seen von Bela Crkva ausklingen.



Am nächsten Tag hatten wir durch einen Fachmann eine Führung in der katholischen Kirche, auch hier Vieles auf deutsch und noch viele Erinnerungen an Österreich und Deutschland. Die Küsterin der Kirche hatte ihren Stammbaum mitgebracht, eine einige Jahrhundert alte Geschichte der Familie Fischer. Danach hatten wir einen Empfang im “Deutschen Haus” mit Führung. abends trafen wir uns zum Kinderkarnevalsumzug. Wegen starker Sturmböen und Gewitter konnte dieser leider nicht durchgeführt werden. Zusammen mit Durdica aus Kroatien, Radusko aus Serbien, sowie Ute und ich waren wir in der Jury um die besten Kinderkarnevalisten und das Kinderprinzenpaar zu wählen. Danach gings in ein uriges Restaurant unmittelbar an der rumänischen Grenze.



Das Mittagessen am Samstag fand in einem Restaurant an der Donau, auch unmittelbar an der rumänischen Grenze, statt. wir wurden mit Fichspezialitäten aus der Donau verwöhnt. Nachmittags Empfang im Garten des Rathaus mit dem obligatorischen Austausch der Gastgeschenke. Im Anschluß daran gings mit dem großen Karnevalsumzug durch die Stadt. Von der Haupttribühne aus war  es meine Aufgabe, tausende von Zuschauern zu begrüßen. Danach folgten die Aufführungen der über 40 Gruppen aus allen Balkanländern. Nach einem Feuerwerk waren abends alle Zugteilnehmer zum Abschiedsessen an den großen See eingeladen.



Sonntags gab es im Stadtpark den Abschluß des Karnevals und wir wurden von der Bürgermeisterin verabschiedet.



Es waren sehr schöne Tage in Weißkirchen, wir haben viel gesehen, erfahren und endliche viele Freunde wiedergesehen.



 


 
« von 4 »

Jürgen Schmidt

Kommentar verfassen